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  • matt studer

Klimakrise und Christsein heute - Eine persönliche Standortbestimmung

Aktualisiert: 25. Jan. 2023


Wir haben die Wahl: Kollektives Handeln oder kollektiver Suizid.

(António Guterres, UN-Generalsekretär)


... und es werden geschehen große Erdbeben und hier und dort Hungersnöte und Seuchen; auch werden Schrecknisse und vom Himmel her große Zeichen geschehen. (Jesus, im Lukasevangelium 21,11)



Nicht nur Christen bezeugen eine Affinität für apokalyptische Albtraumszenarios und Weltuntergänge. Nachdem der Corona-Spuk so urplötzlich abgeklungen ist, hören wir jetzt wieder die Stimmen, die das Begräbnis der Erde aufgrund der bevorstehenden Klimakatastrophe vorhersagen wollen. So lesen wir beispielsweise auf der Webseite der Letzten Generation, einer 'aktivistischen Umweltschutzbewegung', folgendes:

Wir sind der Überlebenswille der Gesellschaft! Wir haben noch zwei bis drei Jahre, in denen wir den fossilen Pfad der Vernichtung verlassen können.

Um diese Vernichtung abzuwenden, leistet die Bewegung 'entschlossen gewaltfreien Widerstand gegen den fossilen Wahnsinn unserer Gegenwart'. Sie tut dies durch zivilen Ungehorsam wie Strassenblockaden, Stören von Veranstaltungen oder Störaktionen an Gebäuden oder in Museen (durch Beschmeissen der Kunstwerke mit Fressalien, wobei die Bilder nicht zu Schaden kamen, da sie verglast sind). Obwohl dieser Widerstand zur radikaleren Sorte gehört und auch von vielen Klimasensiblen verurteilt wird, zeigen diese Aktionen offensichtlich die apokalyptische Befürchtung dieser Menschen, es gehe mit dieser Welt bachab. Man muss nicht zu den radikalen Aktivisten gehen, um ähnliches zu hören. Wie wäre es mit diesen Buchtiteln? Field Notes from a Catastrophe: Man, Nature and Climate Change oder Storms of My Grandchildern: The Truth About The Coming Clima Catastrophe and Our Last Chance to Save Humanity? Weitere Titel liessen sich anfügen.


Gerade die jüngere Generation fragt sich, wie ihre Zukunft auf diesem Planeten aussehen wird, wenn es überhaupt eine solche Zukunft geben sollte. Die Sängerin Billie Eilish hat diese Weltuntergangsstimmung in ihren typisch nebulösen Lyrics treffend eingefangen:


All the good girls go to hell

'Cause even God herself has enemies

And once the water starts to rise

And heaven's out of sight

She'll want the devil on her team


Dabei hören wir immer wieder ein Echo der Selbstanklage: 'Peter's on vacation, an open invitation'. Petrus, der doch eigentlich das Wetter auf dieser Erde regeln sollte ist in den Ferien. Und nun übernimmt der Mensch das Ruder und verbockt es gewaltig. Er hat es doch nur verdient, dass diese Welt untergeht und er mit ihr: 'Man is such a fool. Why are we saving him? Poisoning themselves now. Begging for our help, wow!'


Das Ganze gibt es auch statistisch. Eine aktuelle Jugendstudie von Vodafone besagt, dass nur 23 Prozent der 14-24-Jährigen erwarten, 'dass Deutschland den Klimawandel bis 2050 im Griff hat.' Die anderen 77 Prozent sehen die Zukunft düsterer. Kein Wunder, dass viele junge Menschen in Besorgnis leben und selber aktiv werden. Am Freitag die Schule zu schwänzen um für radikalere Lösungen zu streiken, scheint sinnvoller als Mathe oder Französisch zu büffeln (warum gab es diese Streiks zu meiner Zeit noch nicht?).


Über die Schwierigkeit, mich in dieser Story einzuordnen

Ich gebe es offen zu: Es fiel und fällt mir immer noch nicht so leicht, mich in Bezug auf die Klimafrage einzuordnen. Als Christ glaube ich, dass wir von Gott den Auftrag bekommen haben, seiner Schöpfung Sorge zu tragen und sie gut zu verwalten. Es ist nicht einfach egal, wie ich lebe. Es geht nicht nur um mich und nach mir die Sintflut. Auf der anderen Seite lebe ich im 21. Jahrhundert, in dem man ab und zu mal irgendwo hinfliegt, Auto oder Bus fährt und ganz generell täglich CO2 emittiert. Sonst müsste man die Heizung, das Licht, den Kühlschrank und alles andere sofort wieder abstellen und zu einem vor-industriellen Lebensstil zurückkehren. Ich teile das Anliegen, dass wir etwas tun müssen. Ich glaube, dass sich unser Klima am verändern ist (ich bin garantiert kein Klimaleugner). Gleichzeitig ist mir die gängige Narrative, wir müssten ganz dringend auf eine Netto-Null-CO2-Bilanz kommen zu einseitig und utopisch.


Zunächst einmal musste ich feststellen, dass die Lage komplexer ist, als 'wenn ich kein Fleisch mehr esse und auf das Fliegen verzichte wird alles gut.' Ich erlaube mir hier ein paar Erkenntnisse zu nennen, auf die ich in der Auseinandersetzung mit der Klimafrage gestossen bin.


Wird die Welt tatsächlich besser, wenn wir auf fossile Brennstoffe verzichten und auf grüne Energie setzen? Nein, meint Alex Epstein, Autor des Buches Fossil Future: Why Global Human Flourishing Requires More Oil, Coal, and Natural Gas - Not Less. Hinter diesem provokativen Titel steckt die These, dass unsere moderne Welt heute nur dank der Energierevolution funktionieren kann, die durch die Industrialisierung angestossen wurde. Man kann das Rad hier nicht einfach zurückdrehen, es sei denn man möchte auf praktisch alle Errungenschaften des modernen Lebens verzichten. Es geht auch nicht so einfach (zumindest im Moment noch nicht) mit grüner Energie, die zu teuer und noch zu wenig effizient ist. Wenn auch die reichen Länder den Luxus haben sich Solarpanels und Windkraftanlagen zu bauen, um damit auch nur einen Mini-Anteil ihres Energiebedarfs zu decken, dürfen wir das gleiche auch von der Zweidrittelwelt erwarten, die auf billige Energie angewiesen ist? Bjorn Lomborg, Autor des Buches False Alarm: How Climate Change Panic Costs Us Trillions, Hurts The Poor, And Fails To Fix The Planet meint:

Wenn wir insistieren, dass die sich entwickelnde Welt sich unseren Klimaprioritäten anschliessen soll, üben wir damit eine neue Form von Imperialismus aus. Wir hören nicht darauf, was diese Länder an Prioritäten haben [und sie haben ganz andere als den Klimawandel [1]]. Und wir setzen damit ihre Möglichkeiten aufs Spiel, dass sie aus der Armut herauskommen, alles nur wegen unserem Anliegen. Das ist nicht nur schlechte Politik. Das ist auch moralisch nicht vertretbar. (s. 17, meine freie Übersetzung)

Man mag sich an der These Epstein's, dass auch die zukünftige Welt Kohlen-, Gas- und Erdölenergie braucht stossen - und ich meine, dass es besser wäre, wir würden eine alternative Energieform entwickeln, die gleichermassen effizient und nicht teurer als die fossile Energie ist. Was wir von Epstein mitnehmen könnten ist, dass unsere Netto-Null-Politik nicht nur utopisch ist, sondern im globalen Kontext ethische Fragen aufwirft. [2]


Eine andere Frage, die ich mir stelle ist: Wird die Welt durch den Klimawandel tatsächlich so massiv schlechter wie es uns die Klimaaktivisten und die Medien weismachen wollen? Was sagt eigentlich die Wissenschaft? Und wie messbar sind solche Zukunftsszenarien? Diese Fragen sind zu komplex, dass ich sie beantworten könnte, ja dass irgendjemand sie abschliessend beantworten könnte. Dass das Klima sich verändert ist klar. Doch was das dann im Detail heisst viel weniger. Ich empfehle jedem Klimaaktivisten die Lektüre von Lomborg, der detailliert aufzeigt, wie die 'akkumulierten Daten der Wissenschaft' häufig übertrieben und dazu noch ausserhalb ihres Kontexts unterbreitet werden (denn Kontext ist entscheidend wichtig, um eine Studie richtig einordnen zu können). Die Schätzungen der Wissenschaftler sind meistens viel vorsichtiger als wir es dann in den Medien hören und es die Klima-Politik haben will. [3]


Bjorn Lomborg legt seinen Finger auf den wunden Punkte dieser Politik: Er hinterfragt die Netto-Null-Maxime. Ist ein unilateraler Fokus auf eine totale CO2-Reduktion wirklich der beste Weg vorwärts? Oder vergeuden wir dabei Milliarden, die wir besser ganz anderswo investiert hätten? (Natürlich scheinen solch ökonomische Überlegungen unangebracht, wenn man glaubt, dass die Welt in ein paar Jahrzehnten untergeht). [4]


Lomborg schlägt vor, dass wir (u. a.) diese beiden Dimensionen einkalkulieren sollten:

  • Adaption: Menschen sind unglaublich anpassungsfähig. Sie bauen Dämme, sie leben heute schon in Städten, die unterhalb des Meeresspiegels gebaut sind. Sie entwicklen Frühwarnsysteme, sie kühlen die Räume ... Wir Menschen haben es seit jeher verstanden mit Veränderungen mitzugehen, uns an ganz neue Situationen anzupassen und überdem das Gute daraus zu nehmen. Wieso muten wir uns das heute nicht mehr zu?

  • Innovation: Anstatt alle (monetäre) Ressourcen in die Umsetzung eines Ziels zu investieren, das man (höchstwahrscheinlich) nicht erreicht und das, selbst wenn wir es erreichen würden am Ende gar nicht so viel bringen wird (siehe erneut Fussnote 4), sollten wir nicht in Innovation investieren? Alternative Energieformen (warum nicht Erdöl aus Algen) und Geoengineering. Die Menschheit hat im Verlauf ihrer Geschichte angesichts all der Krisen, die ihr begegneten, immer wieder eine erstaunliche Innovationsfähigkeit bewiesen. Natürlich kann man Innovation nicht voraussehen. Man kann Innovation aber vorantreiben, indem man einen gesunden Optimismus kultiviert, was die Zukunft dieses Planenten anbelangt.

Lomborg's Blick auf die aktuelle Situation ist differenziert, wissenschaftlich gestützt und zutiefst hoffnungsvoll. Anstatt Weltuntergangsstimmung vermittelt er ein positives Bild der Welt der Zukunft. Einer Welt, die durch den Klimawandel anders sein wird, doch in keiner Weise schlechter.

Wir stehen nicht kurz vor dem Aussterben. Ganz im Gegenteil. Die Rhetorik des Weltuntergangs täuscht uns über diesen wichtigen Punkt hinweg: In fast jeder Hinsicht ist unser Leben auf dieser Erde messbar besser geworden. Besser denn je in der Geschichte der Menschheit. (S. 8)

Welche Sicht man auch immer auf den Klimawandel einnehmen will, die ganze Sache ist komplexer, vieldimensionaler und wahrscheinlich hoffnungsvoller als häufig dargestellt.



Theologische Erwägungen zum Klimawandel und zur Klimabewegung

Fast noch mehr als die Frage, wie sich unser Weltklima verändert und was das für uns heisst, beschäftigen mich die meist stillen Annahmen, die in dieser Diskussion so leise mitschwingen. Annahmen wie diese, dass die Welt in ihrem purem Zustand, ohne die Einwirkung des Menschen, letztlich besser dran wäre. Und mehr als der Weltuntergang besorgt mich der zum Teil fast religiöse Eifer der Klimabewegung, einer Bewegung, die gerne schwarz-weiss malt, um am Ende doch wieder mit sich selbst und allen anderen frustriert zu sein.


Der Mensch und das Klima

Alex Epstein stellt in einem Podcast von Jordan Peterson diese Frage: Ist die beste Erde, die wir uns vorstellen können eine Erde, die bereits vor den Menschen existierte? Wir alle haben eine Vorstellung von einem Fleckchen unberührter, purer Natur. Kein Haus, keine Strasse, keine menschliche Einwirkung. Als ich vor ein paar Jahren einmal im 'Urwald von Bayern' war, priesen wir die Urtümlichkeit dieses Waldes. Es ist einfach schön, wenn die Natur ungehindert wirken und wuchern kann. Gott schuf diese Welt wunderschön: Siehe sie war gut, noch bevor der Mensch seinen Fuss darauf setzte (Gen. 1)! Doch es entsprach nicht Gottes Idee, die Welt in ihrem Urzustand zu lassen. Also schuf er die Menschen und sprach zu ihnen:

Seid fruchtbar und vermehrt euch, und füllt die Erde, und macht sie euch untertan; und herrscht über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf der Erde regen! (Gen. 1,27-28)

Natürlich hat der Mensch seinen Auftrag manchmal grob verbockt (es steht da ja nicht, 'fischet die Meere aus!', oder 'holzt den Regenwald ganz ab!' Sich die Natur untertan zu machen meint, sie gut zu verwalten, zur Ehre Gottes, dem Schöpfer). Aber Gott meinte ganz klar, dass der Mensch gestalterisch auf seine Umgebung einwirken sollte. Wir Menschen wurde vor die kreative Aufgabe gestellt, etwas aus dem Rohmaterial dieser Erde zu schaffen, sie bewohnbar zu machen, zu einem (besseren) Ort, an dem menschliches Leben gelingen und prosperieren würde (siehe dazu diesen Artikel von mir). Menschlicher Einfluss auf die Natur ist etwas grundsätzlich Gutes!


Wie ganz anders es da manchmal in der Klimabewegung tönt. Die unberührte Natur ist das Ideal, der Mensch der Nestbeschmutzer, dessen Einwirkung am Ende nur negative Folgen haben kann. Epstein stellt diesbezüglich die komische aber berechtige Frage, ob unsere menschliche Existenz antithetisch zum guten Menschsein stehe. Kann ich denn Mensch sein und als Mensch auf diese Welt einwirken (was ich qua meiner Existenz so oder so tue), oder müsste ich konsequenterweise besser gar nicht existieren? Das sind keine philosophischen Gedankenplänkeleien, wenn wir uns Schlagzeilen wie diese des Guardian zu Gemüte führen: 'Want to Fight Climate Change? Have Fewer Children.' Es geht hier um den Wert der menschlichen Existenz. Sind wir das Krebsgeschwür der Erde, das besser aussterben würde, oder haben wir einen gottgegebenen Wert (sogar wenn wir uns vermehren [5]) und die würdevolle und kreative Aufgabe, diese Welt zu bebauen und im göttlichen Sinne gut zu verwalten?


Die Klimabewegung als neue Religion

Und wo fängt man an, wenn unsere politischen Systeme zu versagen drohen? Bei sich selbst. Den eigenen, belasteten Privilegien, dem Fleisch und dem Fliegen. Darin liegt auch eine Verarbeitungsmethode, ein Ventil. Es lässt angestauten Druck entweichen. Oder, einfach gesagt: Es ist ein Weg, mit der allgegenwärtigen Krise klarzukommen. (Finn Schlichenmaier im Das Magazin)

Wenn man mit dem Paradigma lebt, dass diese Welt auf eine Katastrophe zuschlittert und unsere Politiker die Sache sowieso nicht in den Griff bekommen, wird man selbst zum Aktivisten. Oder man versucht dann am eigenen Lebensstil zu schrauben, besser ökologischer, klimagerechter zu leben. Manchmal kann die Verzweiflung 'so erdrückend werden, dass man einfach etwas tun muss, um es auszuhalten', schreibt Schlichenmaier.

Ich untersuche mein Tun auf seine moralische Richtigkeit, stelle mich zwischen meine Impulse und Handlungen.

Wohlgemerkt, es geht hier um das moralisch richtige Leben. Darf ich so weiterleben wie bisher - herumfliegen, Fleisch essen, heizen und alles weitere - wenn ich doch meinen Teil dazu beitragen muss, diese Welt zu retten?


Ich bin der Meinung, dass es sinnvoll ist, seine alltäglichen Routinen mal 'ökologisch' zu durchleuchten um danach 'grüner' zu leben. Aber irgendwie stört mich die Vehemenz dieser grünen Moral, wie sie oftmals an uns herangetragen wird. Entweder wir springen alle ins gleiche Boot der Weltrettung, oder wir verraten die Generation nach uns: 'Wenn du nicht aufs Fliegen und Fleisch essen verzichtest, hast du Schuld am Weltuntergang!' Da bleibt wenig Raum für differenziertes Denken und Toleranz für andere Meinungen. Die grüne Moral hat manchmal einen Hang zu Gesetzlichkeit. Die Gerechten schmücken sich mit Medaillen der Tugend: Ich fahre kein Auto, fliege nicht, heize im Winter weniger ... und schauen dann auf alle Ungerechten herab, die dies nicht so praktizieren.


Neben dieser gesetzlichen Haltung, die mir manchmal begegnet, scheint es mir, dass die 'Klimareligion' letzten Endes eine Religion der Selbsterlösung ist. Wir Menschen haben die Misere verursacht, wir Menschen müssen es wieder rückgängig machen. Die Last der Wiedergutmachung liegt auf uns. Sie treibt uns zum Aktivismus und gleichzeitig in eine manchmal fatalistische Verzweiflung: Schaffen wir es überhaupt diese Welt zu erlösen? Hören wir noch einmal in das aufschlussreiche Gespräch bei Schlichenmaier rein:

So war es kurz darauf erneut, als ich mit Freundinnen aus Deutschland in die Berge fuhr, und wir dort gleich nach dem ersten Abendessen in einen Disput darüber verfielen, wie eine Lösung aussehen könnte. Das Gespräch oszillierte zwischen Fatalismus und dem Glauben an die Gestaltbarkeit, die Wandelbarkeit der Dinge. Es geschah erst gerade kürzlich wieder, als ich mit einem Freund Bier trank. Am Ende dieser Dammbrüche steht immer die Frage: «Was willst du machen?» Und dann kommt das Schweigen. Denn man weiss es nicht. Und nach diesem Schweigen kommt der Themenwechsel. Denn man weiss, dass das Gespräch an diesem Punkt keinen Schritt mehr nach vorne machen wird. Es ist nicht einfach, darüber zu reden. Jede:r hat eigene Verarbeitungsmethoden, sieht die Sachen immer auch etwas anders. Man teilt aber ein Grundgefühl: Es muss etwas geschehen. Etwas Grosses. So schnell wie möglich. Passieren tut: nichts.


Gott und unser Klima

Ist Gott diese Welt und ihr Klima egal? Schaut er einfach aus dem Himmel zu, wie wir es nicht auf die Reihe kriegen?

Dann sprach Gott zu Noah und seinen Söhnen, die bei ihm waren: Ich bin es. Siehe, ich richte meinen Bund auf mit euch und mit euren Nachkommen nach euch und mit allen Lebewesen bei euch, mit den Vögeln, dem Vieh und allen Wildtieren der Erde bei euch, mit allen, die aus der Arche gekommen sind, mit allen Wildtieren der Erde überhaupt. (Gen. 9,8-9)

Was immer man noch mit der Noah-Story machen will, es muss erstaunen, dass Gottes Bund die Tiere mit einschliesst. Im Psalm 50,10-11 lesen wir: 'Denn alle Tiere im Walde sind mein und das Vieh auf den Bergen, da sie bei tausend gehen. Ich kenne alle Vögel auf den Bergen, und allerlei Tier auf dem Feld ist vor mir.' Gott hat diese Welt geschaffen und er investiert sich weiter in sie. Er gibt sie nicht auf. Er ist sich bewusst, dass sie seit dem Sündenfall und im Moment 'der Vergänglichkeit unterworfen ist' (Römer 8,20). Er weiss, 'dass die gesamte Schöpfung jetzt noch unter ihrem Zustand seufzt, als würde sie in Geburtswehen liegen' (8,22) Und er weiss genau so gut, dass er seine Schöpfung eines Tages, am Ende der Zeiten erneuern wird, so dass nichts Verfluchtes mehr in ihr sein wird (Offenbarung 22,3). Wir werden die Schöpfung in ihrer Fülle sogar noch mehr geniessen, als wir es jetzt schon tun. Für Christen liegt hier die Motivation, der Welt Sorge zu tragen, im Wissen, dass wir die Welt nicht selbst erlösen können, sondern dass Gott sie am Ende erneut in ihrem Glanz strahlen lässt.

Siehe, ich mache alles neu! (Offenbarung 21,5)


Ein paar empfehlenswerte Podcasts zum Thema:


Lex Fridman's Podcast mit Bjorn Lomborg und Andrew Revkin als Gästen




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[1] Entwicklungsländer haben einfach auch andere Prioritäten, wie Bildung, Gesundheit, gute Ernährung, Korruption, Krieg und weder Zeit noch die finanziellen Mittel, sich um das Klima zu kümmern und einen Tesla zu fahren wie wir es tun.


[2] Lomborg bringt es auf den Punkt: 'One of the great ironies of climate change activism today is that many of the movement's most vocal proponents are also horrified by global income inequality. They are blind, however, to the fact act the costs of the policies they demand will be borne disproportionately by the world's poorest. This because so much of climate change policy boils down to limiting access to cheap energy.' (Seite 11)


[3] Lomborg ist in keiner Weise ein Klimaleugner und auch kein Exot, was seine Deutung der wissenschaftlichen Daten anbelangt. Wir haben hier keinen Platz ins Detail zu gehen. Für einen guten Anfang hört den Lex Fridman Podcast mit Lomborg und Andrew Revkin, einem der eminentesten Journalisten zum Thema seit 30 Jahren.


[4] Lomborg ist der Auffassung, dass der Effekt auf das Klima - selbst wenn wir die politisch gesetzten CO2-Klimaziele erreichen würden - trotzdem relativ gering wäre. Ich kann das Argument hier nicht in Kürze wiedergeben und verweise auf sein Buch.


[5] Der 'Mythos der Überpopulation' spielt manchmal in die Klimadiskussion mit rein. Das Buch The Population Bomb von Paul R. Ehrlich in den 70er Jahren gab dafür den Ton an.



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